Donnerstag, 10. Januar 2008

Ältere Mitarbeiter häufiger Opfer von Mobbing

Ältere Mitarbeiter werden doppelt so häufig gemobbt wie jüngere, stellt eine Studie des Markt- und Sozialforschungsinstitut (IFAK) fest. 16% der über 50jährigen Angestellten berichten von oft mehreren Mobbing-Attacken, während es bei den unter 30Jährigen »nur« 8% waren.
Wir finden, dass das ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass sich die professionelle Personalentwicklung erheblich intensiver mit der Fortbildung der Persönlichkeit und der Binnen-Kommunikation im Unternehmen befassen sollte. Diese sogenannten Softskills erweisen sich als ausgesprochene Hardware, wenn sie als Bumerang in das Geschäftsergebnis einschlagen.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Unternehmen pfeifen auf Wissenspotenzial pensionierter Manager

Qualifizierter Erfahrungsschatz häufig zu leichfertig verschenkt.
Düsseldorf/Mannheim/Wien (pressetext pte/03.12.2007/13:55) - Die Erfahrung pensionierter Mitarbeiter und Manager ist vielen deutschen Unternehmen nicht wichtig. Demnach sind rund 70 Prozent der Firmen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Wirtschaftsbooms leichtsinnig und verzichten freiwillig auf das Wissenspotenzial bereits ausgeschiedener Führungskräfte. Zu diesem nüchternen Fazit gelangt die Online-Jobbörse StepStone in einer internationalen Umfrage, bei der 5.472 Menschen befragt wurden.

"Das Problem wurzelt in einer gesellschaftlichen und makroökonomischen Arroganz von avancierten westlichen Wirtschaftssystemen. Viele Unternehmen müssen noch begreifen, dass man immense Vorteile durch das Einbinden älterer Manager besitzt. Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern, dass diese zu teuer, zu oft krank, unkündbar oder unzuverlässig wären, kann man nicht aufrechterhalten und sind darüber hinaus statistisch leicht zu entkräften", sagt Hermann Lackner, Leiter Business Development bei der ED Gesellschaft für Expertenwissen mbH und Initiator der Initiative "Erfahrung Deutschland", im Gespräch mit pressetext.

"Brisant sieht auch der StepStone-Österreich-Geschäftsführer Florens Eblinger die Situation im pressetext-Gespräch: "Wissensmanagement in Form eines effektiven Generationenmanagements wird immer wichtiger, da Unternehmen lernen müssen, mit den ohnehin wenigen internen Ressourcen maximal umzugehen. Schließlich bedeutet die Einbindung älterer Mitarbeiter in das Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil." Laut Lackner hat das bislang praktizierte Wissensmanagement einen großen Fehler, da häufig das Wissen vom Träger getrennt wird. Zudem sei die Politik in Anbetracht des deutschen Fachkräftemangels zu kurzsichtig. "Mit der Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Arbeitskräfte vergeudet man die Ressourcen der inländischen, bereits pensionierten Wissens- und vor allem Erfahrungsträger", so Lackner abschließend auf Nachfrage von pressetext.

Ältere Arbeitnehmer: Die Mehrheit ist sehr motiviert

Aufgrund des demografischen Wandels müssen sich die Unternehmen auf immer mehr ältere Beschäftigte einstellen. Befürchtungen, die Belegschaften könnten damit weniger tatkräftig werden, sind allerdings unbegründet. Denn laut einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hält es jeder zweite über 50-Jährige für wichtig bis sehr wichtig, durch eigenen Einsatz und Leistung im Leben etwas zu erreichen. In den Reihen der 16- bis 49-Jährigen ist der Anteil nicht allzu viel höher. Zudem krempeln die älteren Erwerbstätigen im Job die Ärmel genauso hoch wie ihre jüngeren Kollegen – gemäß einer Befragung der Initiative Neue Qualität der Arbeit arbeiten rund zwei Drittel der über 50-Jährigen oft bis immer „mit richtiger Freude“. Bei den Jüngeren sieht es nicht besser aus. Außerdem halten die Beschäftigten dem Arbeitgeber mit steigendem Alter stärker die Treue – rund 55 Prozent der Generation 50-Plus sind ihrem Unternehmen „besonders verbunden“; bei den unter 30-Jährigen sind es nur 43 Prozent.
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