Mittwoch, 9. Januar 2008

Unternehmen pfeifen auf Wissenspotenzial pensionierter Manager

Qualifizierter Erfahrungsschatz häufig zu leichfertig verschenkt.
Düsseldorf/Mannheim/Wien (pressetext pte/03.12.2007/13:55) - Die Erfahrung pensionierter Mitarbeiter und Manager ist vielen deutschen Unternehmen nicht wichtig. Demnach sind rund 70 Prozent der Firmen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Wirtschaftsbooms leichtsinnig und verzichten freiwillig auf das Wissenspotenzial bereits ausgeschiedener Führungskräfte. Zu diesem nüchternen Fazit gelangt die Online-Jobbörse StepStone in einer internationalen Umfrage, bei der 5.472 Menschen befragt wurden.

"Das Problem wurzelt in einer gesellschaftlichen und makroökonomischen Arroganz von avancierten westlichen Wirtschaftssystemen. Viele Unternehmen müssen noch begreifen, dass man immense Vorteile durch das Einbinden älterer Manager besitzt. Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern, dass diese zu teuer, zu oft krank, unkündbar oder unzuverlässig wären, kann man nicht aufrechterhalten und sind darüber hinaus statistisch leicht zu entkräften", sagt Hermann Lackner, Leiter Business Development bei der ED Gesellschaft für Expertenwissen mbH und Initiator der Initiative "Erfahrung Deutschland", im Gespräch mit pressetext.

"Brisant sieht auch der StepStone-Österreich-Geschäftsführer Florens Eblinger die Situation im pressetext-Gespräch: "Wissensmanagement in Form eines effektiven Generationenmanagements wird immer wichtiger, da Unternehmen lernen müssen, mit den ohnehin wenigen internen Ressourcen maximal umzugehen. Schließlich bedeutet die Einbindung älterer Mitarbeiter in das Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil." Laut Lackner hat das bislang praktizierte Wissensmanagement einen großen Fehler, da häufig das Wissen vom Träger getrennt wird. Zudem sei die Politik in Anbetracht des deutschen Fachkräftemangels zu kurzsichtig. "Mit der Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Arbeitskräfte vergeudet man die Ressourcen der inländischen, bereits pensionierten Wissens- und vor allem Erfahrungsträger", so Lackner abschließend auf Nachfrage von pressetext.

Keine Kommentare: